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Die Aboriginals

Die Aboriginals wurden durch die englischen Kolonisten vertrieben, gejagt, getötet, als Untermenschen angesehen, ihnen wurden die Kinder bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts weggenommen und das Bürgerrecht bis 1960 nicht zuerkannt. Da sie auf dem technischen Niveau der Steinzeit als Nomaden lebten und es gesellschaftlich nur bis zur Stammesorganisation brachten, waren sie den Engländern mit staatlicher Organisation und industrialisierten Waffen hoffnungslos unterlegen.

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Ein typisches Bild in den Northern Territory: eine Familie beim "Picknick" am Straßenrand.

Noch einmal ein Auszug aus dem "Manifest": "Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung, zeichnet die Bourgeois-Epoche vor allen früheren aus." Bis zu 60 000 Jahre lebten die Aboriginals als Jäger und Sammler in Australien, ohne zu wissen, das ihr Land ein Kontinent ist. In den letzten 200 Jahren mussten sie ihre Lebensweise permanent ändern. "Alle festen, eingerosteten Verhältnisse mit ihrem Gefolge von altehrwürdigen Vorstellungen und Anschauungen werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen."

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So wünschen sich die Touristen die Aboriginals - und diese verdienen ihr Geld mit diesen Wünschen. Dieses Bild entstand am Hafen von Sydney. 

Die Haltung der europäisch-stämmigen Australier zu den Aboriginals geht von einer kleinen Minderheit, die noch rassistisch denkt, bis hin zur Verklärung der Ursprünglichkeit, die nicht mehr vorhanden ist. 

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Die Verklärung der Steinzeit - Eingangstür zur Bibliothek von Sydney.

Die weißen Australier leben tolerant bis gleichgültig neben den Aboriginals her. Sie stören sich nicht, wenn sie im Straßenbild mit ihnen konfrontiert sind und gehen z.B. als Verkäufer korrekt mit ihnen um. Aber während die Asiaten von den europäisch Stämmigen im Stil und Habitus äußerlich kaum zu unterscheiden sind, geht ein Riss durch die australische Gesellschaft zwischen den Ureinwohnern und den anderen - so erscheint es jedenfalls in der Öffentlichkeit (und mein Reiseführer bestätigt diesen Eindruck).

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Eine junge Frau beim Konzert

Beim folkloristischen Rockkonzert in Darwin sitzen Weiße und Schwarze einträchtig nebeneinander. Aber das Publikum ist nicht repräsentativ - es sind die Liebhaber der neuen Kunst, die sich aus der Tradition der Aboriginals speist. Wie prekär das Verhältnis im allgemeinen ist, wurde mir klar, als ein alter Mann mich ansprach. Er erkannte wohl den Touristen und erzählte mir etwas von der Gleichheit der Menschen. Eine tiefere Diskussion kam aber nicht zustande, da sein Englisch teilweise für mich unverständlich klang.

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Zwei ältere Menschen beim Musikhören. Ein Ausschnitt aus einem größeren Bild. Die Aboritinals wollen meist nicht gefilmt und in Ruhe gelassen werden - es sei denn, sie vermarkten sich wie in der obigen Straßenszene.

 

Überhaupt war dieses Konzert zugleich eine Fressorgie mit exotischen Gerichten. Beim Essen waren Schwarz und Weiß gleichermaßen beteiligt, ebenso beim Tanzen vor und beim Musikspielen auf der Bühne: Musik verbindet...

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Zwei junge Leute verlassen das Konzert, um Essen zu gehen.

 Was haben diese jungen Leute für Alternativen? Sie können sich in die australische Kultur integrieren und den Stand der Zivilisation des gegenwärtigen Kapitalismus annehmen. Dann entfremden sie sich von ihren Familien. Solche Integrierte habe ich kaum gesehen. Selbst in ihren Kulturzentren verkaufen meist weiße Verkäufer ihre Produkte. Sie können sich jetzt, nachdem sie große Teile des Outback (die nicht bergbaumäßig oder landwirtschaftlich genutzt werden) zurückbekommen haben, wieder ihrer traditionellen Lebensweise zuwenden. Was ist das aber für eine Lebensweise, wenn sie sich unter einer Rindenhütte in Chemiefasern (also Hightech-Produkten) einwickeln und die Fliegenden Doktoren in Anspruch nehmen. Lediglich als Folklore für Touristen lässt sich dies rechtfertigen. Viele aber leben tagsüber in den Städten oder Rasthäusern. Sie sind arbeitslos und ernähren sich von der Fürsorge des Staates oder von der Rente aus ihren (teilweise touristisch genutzten) Ländereien.

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Eine gute Alternative haben einige Künstler entwickelt. Da sich Kunst heute mehr und mehr zur Dekoration entwickelt, sind ihre Kunstwerke gefragt und werden in den europäischen Auktionshäusern bereis mit großen Geldsummen gehandelt. Diese Kunsthandwerker sind wohl die ersten, die sich wirklich einen befriedigenden Platz in der Gesellschaft erobern können. Ein großer Teil aber der Kunsthandwerker produziert für den touristischen Billigmarkt. 

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Von außen kann man keine Ratschläge erteilen. Diese Leute müssen selbst entscheiden, was sie aus ihrem Leben machen werden. Aber es gibt gesellschaftliche und ökonomische Zwänge, die sie - ob sie wollen oder nicht - zur Anpassung an die Industriegesellschaft zwingen werden. Alternative dazu ist ihre endgültige Depravation. Wie viel und was sie von ihrer Kultur retten werden, wird sich zeigen - die animistische Religion wird es jedenfalls nicht sein. 

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Felsmalereien am Uluru. Den Touristen ist es verboten, solche Malereien zu fotografieren, weil es heilige Stätten wären. Aber in den Broschüren kann man sie ansehen - ist das Heilige also nur eine Absicherung des Geschäfts?

Überall im Uluru-Kata Tjuta National Park hängen Schilder, man solle nicht auf den Uluru hinaufsteigen, das würde ihren heiligen Berg schänden - zugleich verdienen sie aber viel Geld an denen, die dort hinauf wollen (insgesamt ca. 8 Millionen australische $ pro Jahr von allen Besuchern).

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So sahen die Aboriginals aus, als sie auf die ersten Europäer trafen. Dieser Mann trägt einen Speer und einen Speerwerfer.

 

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Das Didgeridoo erzeugt Klänge, die mit europäischen Instrumenten kaum imitiert werden können. Das Exotische wird dann wieder anreizend. Ich habe mir eins schicken lassen und werde nun meine Familie nerven...

Eine Probe der Mythologie können Sie hier bekommen...

"Zur Mythologieprobe" 

 

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Letzte Aktualisierung:  29.09.2008

                                                                       
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